Auschwitz-Birkenau

Wut, Trauer, Erinnerungen und Zusammenhalt

Text: Hanna R.

Nachdem die letzten Tage unserer Tour immer fröhlich begannen, starteten wir am Freitag mit einem bedrückenden und emotionalen, aber sehr wichtigen Programmpunkt. Es ging früh am Morgen los: Um 05:50 Uhr trafen wir uns im Foyer unserer Unterkunft. Nachdem es auch die „Langschläfer“ in den Bus geschafft hatten, fuhren wir (fast) pünktlich um 06:10 Uhr los. Um kurz nach sieben Uhr hatten wir unser Ziel erreicht: Die Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Hier bekamen wir eine vierstündige Führung durch Auschwitz I und Auschwitz II/Birkenau, bei der wir einiges über diesen historisch einschneidenden und entsetzlichen Ort lernten und viele Eindrücke über die schrecklichen Bedingungen und Hinrichtungen der Gefangenen bekommen haben.

Die Tatsache, dass diese furchtbaren Verbrechen tatsächlich stattfanden und wir an genau dem Ort waren, war sehr schwer zu realisieren und löste bei jedem von uns Fassungslosigkeit und Trauer aus.

„Wer sich nicht an die Geschichte erinnert, wird sie noch einmal durchleben müssen“

George Santayana

Am Ende der Führung gab es eine kleine Pause, bevor wir uns auf den Rückweg begaben.
Um 12:40 sind wir wieder in Katowice angekommen und hatten erst einmal Zeit, die vielen erschreckenden Eindrücke zu verarbeiten. Nach ein paar Stunden trafen wir uns dann um 17 Uhr mit unseren Instrumenten, verstauten diese in einem Transporter-Van und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Nach ungefähr einer Stunde kamen wir in Zabrze an, wo uns eine Kolonne von Taxis erwartete, die die gesamte Band zu dem heutigen Auftrittstort brachte.

Wir durften als Opener für eine Jam Session in der Gaststätte „VioliNowa“ spielen. Nach unserer Ankunft entluden wir aber erstmal den Instrumente-Van und bekamen dann von den lieben Veranstaltern Pizza zum Abendessen, die leider für die Vegetarier etwas knapp ausfiel, aber trotzdem sehr lecker war. Anschließend ging es weiter mit dem Soundcheck. Dieser musste jedoch ohne das Klavier stattfinden, da auf der Bühne, leider anders als gedacht, kein Klavier vorhanden war. Also musste noch einmal jemand zurückfahren und dieses aus der Unterkunft holen (Danke, Olivia!!). Diese Fahrt erwies sich leider als etwas kompliziert, weshalb das Klavier zum eigentlichen Konzertstart um 20 Uhr immer noch nicht angekommen war. Um den Gästen im vollbesetzten Bühnenraum trotzdem etwas anzubieten, bildeten ein paar von uns eine kleine Combo, die bis zur Ankunft des Klaviers 20 Minuten später die Stimmung vorbereitete.

Das anschließende Konzert verlief dann aber ohne andere Komplikationen und eröffnete die Jam Session für die restlichen Musiker. Dabei hatten auch einige von uns ihren Spaß und spielten (oder rappten 😉 bis kurz vor 23 Uhr fleißig mit. Im Anschluss packten wir alles zusammen und wurden wieder von den Taxis abgeholt, die uns rasant zurück zur Unterkunft brachten. Hier endete dieser eindrucksvolle und wichtige, aber dann auch schöne Tag für uns.

Mit 7 Taxis zurück nach Katowice …