Unser erstes Konzert, der Polentour, im Schlot
Text: Matthis und Philipp
Wir starten den zweiten Tag unserer Polentour mit einem gemütlichen Frühstück mit Aussicht auf die Dahme. Das Frühstück nahmen wir in einer alten Schifferstube zu uns.
Nach dem Frühstück machten wir uns auf den Weg zur Stadtbesichtigung von Köpenick. Köpenick ist ein Ortsteil von Berlin, liegt im Südosten, am Zusammenfluss von Spree und Dahme und ist in wald- und seenreicher Umgebung gelegen. Hier leben ca. 70.000 Einwohner. Den Namen Köpenick hat der Ort von dem slawischen Wort „Kopanica“, das „Inselort“ oder „Inselstadt“ bedeutet. Der Name leitet sich von der Lage des Ortes auf einer Insel im Zusammenfluss von Dahme und Spree ab.
Diese strategische und geographisch markante Lage war schon früh von Bedeutung und hat zur Namensgebung beigetragen.
Im Mittelalter war die Gegend von Slawen besiedelt, die den Namen prägten. Über die Jahrhunderte hinweg hat sich der Name in verschiedenen Formen entwickelt und schließlich zu dem heutigen „Köpenick“ gewandelt. In Köpenick befindet sich ein Rathaus, in Sichtweite der Dahme gelegen. Dieses weist hauptsächlich Merkmale aus dem neogotischen Baustil auf.
Zu dem Rathaus gibt es eine interessante Geschichte:
Der sogenannte „Hauptmann von Köpenick“ konnte sich keine Wohnung, Arbeit oder einen Ausweis beschaffen, da er dafür jeweils eine Wohnung, Arbeit oder einen Ausweis brauchte. Nun musste er aufgrund einer Straftat für ca. 15 Jahre ins Gefängnis. Zu der Zeit regierte die Militärmacht der Preußen, deswegen war der Gefängnisalltag auch durch das Militär geprägt, welches ihm in Zukunft noch Vorteile bringen würde. Der Hauptmann kommt aus dem Gefängnis frei und steht vor demselben Problem, nur mit der Erfahrung, wie man sich als Hauptmann verhält. Er sammelt sich mit der Zeit eine vollständige Uniform eines Hauptmannes zusammen und betritt damit das Rathaus von Köpenick. Aufgrund der Militärmacht in Preußen zu dieser Zeit hatte ein Hauptmann etwas zu sagen und den Anweisungen war Folge zu leisten. Der Hauptmann beansprucht die Kasse und spaziert heraus.
Anschließend ging es ins Museum von Köpenick, wo wir uns einen Teil der Geschichte von Köpenick angeschaut haben. Dort wurden alte Fundschätze, Kleidung und Haushaltsgegenstände, wie der Vorgänger des Bügeleisen, ausgestellt. Nun ging es noch ein Stück durch Köpenick und auf den Markt. Dort haben wir einen Mann getroffen, der in einer Gulaschkanone von 1962 Suppen verkauft. Es gab Linsen-, weiße Bohnensuppe und Soljanka zur Auswahl. Es hat allen gut geschmeckt.
Nach einer Verschnaufpause im Hostel, machen wir uns auf den Weg zum Konzert im Schlot. Die Fahrt verlief jedoch nicht ohne Hürden. Der Bus war, aufgrund von Schienenersatzverkehr, stark überfüllt. Weil der Bus überfüllt war, konnten nicht alle ihre Fahrkarten abstempeln. Umgestiegen auf die S-Bahn, mussten jedoch viele noch ihre Fahrkarte entwerten, also wurde bei den Haltestellen auf den Bahnsteig gelaufen und ein Stempelautomat gesucht, da es in Berlin keine Automaten in der Bahn gibt.
Im Schlot angekommen, begannen wir mit dem Soundcheck. Mit dem gemeisterten Soundcheck hatten wir dann noch einige Zeit, um uns zu stärken. Mit einem guten Gefühl ging es ins Konzert in dem sehr schönen Jazzkeller „Schlot“. Leichte Startschwierigkeiten wurden überwunden und wir haben uns eingefunden. Das Konzert gestalteten wir zusammen mit Rolf. Dabei spielten wir einige Stücke aus seiner Feder und „featureten“ ihn. Gegen Mitternacht ging es dann zurück auf den langen Weg zurück ins Hostel.