Annaberg & die Grotte

Ein Konzert unter freiem Himmel

Text: Hanna und Vanessa

Samstag haben wir auf den Punkt genau den Geburtstag von Tristan gefeiert, der an diesem Tag 16 Jahre alt geworden ist. Zum Feiern sind nochmal alle zusammengekommen, sofern sie nicht bereits unten in der Lobby zum Karten spielen waren. Nach dem obligatorischen Ständchen haben wir alle auf Tristan angestoßen (natürlich alkoholfrei (: ), bevor der Großteil zu Bett ging.

Nach einem üppigen Frühstück starteten wir unseren Tag mit einer Führung zu den nahegelegenen Denkmälern. Das Amphitheater wurde in den 1930er Jahren gebaut und in diesem Zeitraum hauptsächlich von den Nazis als Treffpunkt und Veranstaltungsort benutzt. Neben der beeindruckenden Landschaft hebt sich vor allem die Akustik hervor. Selbst am höchsten Punkt konnte problemlos das Gespräch der unten im Zentrum Stehenden verfolgt werden. Eine erschreckende Erkenntnis, wenn man bedenkt, was an diesem Ort vor knapp 90 Jahren passiert ist… Neben dem Amphitheater wurde im selben Zeitraum eine Gedenkstätte von den Nazis für die deutschen Soldaten, die bei den Kämpfen um Schlesien gegen die aufständischen Polen gekämpft hatten und dabei zu Tode gekommen waren, errichtet. Diese „Weihestätte“ mit darunter liegendem Mausoleum wurde dann nach Ende des 2. Weltkriegs 1946 gesprengt. Darüber wurde anschließend ein Denkmal errichtet für die kommunistischen schlesischen Aufständischen, die im Verlaufe der polnischen Geschichte gefallen sind.

Danach sind wir auf den St. Annaberg gestiegen, um die Kirche zu betrachten und einen persönlichen Bericht von Phillip über die Pilgerwege zur Messe zu hören. Unter anderem darüber, dass er jedes Jahr von dem Geburtsort seiner Mutter bis hin zu der Kirche pilgert. Zusätzlich unterstützt er die, den Marsch begleitende Band mit der Posaune, was aufgrund der vielen Stufen und der Steigung oftmals koordinativ sehr anstrengend ist. Naheliegend der Kirche befindet sich die Grotte, in der wir später zunächst eine Probe und dann ein Konzert gespielt haben.

Besagtes Konzert kann wohl als bestes und spaßigstes Konzert der bisherigen Tour betitelt werden. Die Location, die Akustik und die Stimmung, alles hat gepasst. Nach einer zunächst sehr stockenden und sich ziehenden Probe, war die Band spätestens ab dem Moment, ab dem die Menschenmassen an Zuhörern gesehen wurden, in der Stimmung, eins der besten Konzerte überhaupt zu spielen. Nach ca. einer Stunde, gefüllt mit tollen Soli, Spaß am Spielen und Begeisterung seitens des Publikums, war unser Teil für diesen Abend vorüber. Wir konnten uns dann gänzlich dem Konzert des Orchesters „Młodzieżowa Orkiestra Dęta LEŚNICA“ bei einer Pizza und einem wundervollen Sonnenuntergang hingeben.
Alles in allem also ein mehr als erfolg- und auch lehrreicher Tag für uns alle.

Auf den Spuren der Pilger …