… mit einer kleinen Überraschung am Abend
Text: Jona und Tristan
Heute ist schon der siebte Tag unserer, bisher sehr schönen, Polentour.
Wir starteten den Tag gegen 9 Uhr mit einem gemeinsamen Frühstück im Café Lajkonik, wo wir auch schon am Vortag gegessen hatten. Damit alles nicht so lange dauern würde wie gestern, hatten sich die Begleitpersonen und Hannah K. darum gekümmert, dass jede Person eine Bestellung, bestehend aus etwas zum Essen und einem Getränk, abgibt die dann zur Ankunft dort bereits abholbereit ist.
Nachdem wir dann alle gegessen hatten, sind wir gegen 10:15 Uhr zum „Schlesischen Museum“ aufgebrochen. Auf dem Weg dorthin gingen wir an einer Statue vorbei, zu der uns Herr Kulasek eine kritische Einordnung gab. Die sozialistische Statue „Pomnik Harcerzy Września“ steht im Zentrum von Katowice. Sie ehrt die Tausenden von Pfadfindern, die aus Kindern und Jugendlichen bestanden, welche sich den, am 1. September 1939 einmarschierenden Deutschen in den Weg stellten und dabei ihr Leben ließen. Es ist aber aus heutiger Sicht ein kritisch gesehenes Denkmal, da gesellschaftlich in Frage gestellt wird, ob die Heorisierung von Kindern, die im Krieg verstorben sind, angemessen ist.
Anschließend sind wir an einem weiteren sozialistischen Gebäude vorbei gekommen. Wie Birte uns erzählte, ein sozialistisches Gebäude „Superjednostka“ nach französischer Bauart, welches dafür konzipiert war allen Menschen den gleichen Wohnraum zu bieten. Diese Art von Gebäuden ist für ca. 3000 Bewohner geplant worden. Im Erdgeschoss befanden sich nur Versammlungsorte und Geschäfte, während die eigentlichen Wohnungen erst ab dem 4. Stock begannen, um allen Menschen den gleichen Zugang zu Licht und Luft zu ermöglichen. Aufgrund dieser Konzeption funktionieren diese Gebäude auch heute noch.
Um 12 Uhr kamen wir dann im Schlesischen Museum an, in welchem die Geschichte Oberschlesiens von den Anfängen des ersten vereinigten polnischen Staates bis zum Ende des Kommunismus behandelt wurde. Es handelt sich um eine vielseitige, interessante Geschichte: Von den ersten Jägern und Sammlern, welche 1000 v. Christus in die Gebiete zogen, dem Sieg über den deutschen Ritterorden, die Vereinigung Polen-Litauen, die 1., 2. und 3. Teilung Polens durch Preußen, Österreich und Russland, der 1. Weltkrieg, die 2. polnische Republik, der 2. Weltkrieg und Polen unter den Kommunisten. Eine leidvolle Geschichte, welche vielschichtiger nicht sein könnte. Danke für diese tolle Erfahrung.
Anschließend gingen alle außer Hannes, Birte und Herrn Kulsasek, die noch eine Weile länger bleiben wollten, in eine sogenannte Milchbar, Bar Mleczny, in der es, sehr leckeres, traditionelles polnisches Essen gab. Diese Milchbar ist eine Art öffentliche Kantine, wo alle Menschen für wenig Geld sehr lecker und gut essen gehen können. Dann haben sich unsere Wege getrennt und wir hatten Freizeit.
Um 16:30 haben wir uns alle in unserem Probenraum getroffen und haben um 17 Uhr mit den Satzproben gestartet. Die Posaunen und Trompeten haben zusammen mit, unseren großartigen Begleitern, Florian und Olivia im großen Theatersaal (Saal 211) geprobt. Die Rhythmusgruppe hat zusammen mit (ebenso großartig!) Karl und Luke ihre Satzprobe in unserem Probenraum gemacht. Unsere Saxophonsection hatte währenddessen ihre Satzprobe mit unserem einzigartigen Bandleiter Herrn Thiemann im vierten Stock auf dem Flur. Um 18 Uhr ging es dann mit der Tuttiprobe los, in dieser haben wir intensiv bis 19:30 am Stück Anitra’s Dance geprobt, welches wir bis Samstag können müssen (Aufführung im Konzert der Musikschule Katowice). Nach einer kurzen Besprechung war die Probe vorbei. Danach sind einige Freiwillige noch zu einer öffentlichen Jam Session gegangen, wo dann in einer Combo bestehend aus Mitgliedern unserer Band (Jona, Bennet, David, Flo, Luke, Karl, Leo und Bartos:)) ein paar Standards gespielt wurden.
- Café Lajkonik
- Pomnik Harcerzy Września (sozialistische Statue)
- Superjednostka (sozialistische Gebäude)
- Schlesisches Museum
- Bar Mleczny (Bar Europa)
- Katofonia – Katowice (Jam Session)